Minimalistischer Topfuntersetzer aus Holz

Wie viele Stücke Restholz habe ich schon vor dem Kamin gerettet! Aus dem Holz werden zwar keine Möbel mehr, aber das heißt noch lange nicht, dass daraus keine kleinen, nachhaltigen Wohnaccessoires mehr entstehen können.

Am liebsten sind mir selbstgemachte Geschenke. Diesen minimalistischen Topfuntersetzer habe ich meiner Schwiegermama zum Geburtstag geschenkt. Natürlich hat sie noch einen großen Blumenstrauß dazu bekommen – schließlich ist dieses DIY komplett kostenlos und dazu noch sehr einfach!

Maße | 20 cm x 20 cm x 3,5 cm

Welches Holz?

Je nachdem, wie viel Restholz so herumliegt, kann man eine oder mehrere Holzarten verwenden. Für den unteren Teil nehme ich Lärche und für den oberen Teil Eiche. Sie passen farblich sehr gut zusammen und unterscheiden sich dennoch in ihrer Struktur.

Besonders spannend wird es durch eine dritte Holzart – ganz unaufdringlich, nur so als Detail. Für den oberen Teil nehme ich noch ein Stück Ahorn, das bringt etwas Asymmetrie herein und gibt dem guten Stück etwas mehr Persönlichkeit.

Aber das kannst du machen wie du möchtest, lass deiner Kreativität freien Lauf!

Was du dafür brauchst

Material

  • 5x Holzreste für den unteren Teil ca. 20 cm x 2 cm x 1,5 cm
  • 4x Holzreste für den oberen Teil ca. 20 cm x 3,5 cm x 2 cm

Werkzeug

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Das Holz zuschneiden

Wenn du dich für eine Zusammensetzung der Holzarten entschieden hast, können wir sie auf die richtigen Maße zuschneiden.

Achte bei der Wahl deiner Holzreste darauf, dass die Maße nicht zu knapp sind, da beim Zuschneiden oder Abrichten (optional) noch etwas Material abgetragen wird.

Du benötigst für den unteren Teil fünf Stück mit den Maßen 20 cm x 2 cm x 1,5 cm. Wenn du einen Dickenhobel besitzt, kannst du die Holzstücke alle auf die gleiche Höhe und Tiefe hobeln. Das ist etwas genauer als Sägen und hilft später dabei, dass der Topfuntersetzer schön gerade wird und nicht kippelt. Wenn du aber schön präzise sägst, wird das Ergebnis genauso gut.

Für die oberen Holzstücke gehst du genauso vor. Hier brauchen wir vier Stück mit den Maßen 20 cm x 3,5 cm x 2 cm.

Die Schlitze

Damit die einzelnen Holzklötzchen zum fertigen Topfuntersetzer zusammengesteckt werden können, benötigen wir in den oberen Hölzern Schlitze. Diese müssen so breit und tief sein, wie die unteren Stücke. Damit die Abstände gleichmäßig werden, zeichnen wir uns vor dem Sägen die Schlitze an den vier Holzstücken an.

Wir brauchen für die fünf unteren Teile also fünf Schlitze. Für gleichmäßige Abstände ergibt sich rechnerisch ein Abstand von 2,15 cm zwischen den Lücken.

Wir beginnen beim Anzeichnen mit 2,5 cm Abstand, gefolgt von einem Schlitz mit 1,5 cm Breite, dann wieder ein Abstand von 2,5 cm usw. Zum Schluss sollten fünf Schlitze und sechs Abstände angezeichnet sein.

Die Tiefe der Schlitze soll so tief sein wie die unteren Holzstücke hoch sind, also 2 cm. Zur Veranschaulichung findest du nochmal alle Maße in dieser Skizze.

Je nachdem, womit du ausgestattet bist, gibt es für das Aussägen der Schlitze mehrere Möglichkeiten:

Variante 1: Kreissäge

Wenn du eine Kreissäge besitzt, stelle das Sägeblatt auf eine Höhe von 2 cm ein. Damit hast du dann automatisch die Tiefe für die Schlitze.

Lege jetzt das erste Holzstück am Queranschlag an und führe das Holz einmal an der linken und einmal an der rechten Markierung vom ersten Schlitz über die Kreissäge. Pass hier bitte gut auf die Fingerchen auf, da das Holzstück recht klein ist!

Jetzt kannst du das Stück zwischen den Markierungen immer wieder über das Sägeblatt ziehen, bis du den gesamten Bereich vom Schlitz ausgesägt hast.

Am saubersten wird der Schnitt, wenn du ein Flachzahn-Sägeblatt verwendest. Solltest du keins haben, musst du die obere Seite vom Einschnitt ggf. noch etwas mit einem Stecheisen ausputzen – oder du bewegst das Holz vorsichtig(!) innerhalb des ausgesägten Schlitzes quer über das Sägeblatt hin und her.

So gehst du mit allen weiteren Schlitzen für alle vier Holzstücke vor.

Variante 2: Handsäge & Stecheisen

Alternativ kannst du die Schlitze auch mit einer Handsäge machen. Ich empfehle dir hier eine Dozuki*. Mit ihr bekommst du sehr feine, präzise Schnitte hin.

Säge zuerst an der linken und rechten Markierung des ersten Schlitzes bis zu der Tiefenmarkierung von 2 cm ein. Jetzt kannst du den Bereich zwischen den Markierungen mit Stecheisen ausstemmen.

Da Stemmen eine Wissenschaft für sich ist und den Rahmen dieses Blogposts sprengen würde, empfehle ich dir, einfach mal bei YouTube vorbeizuschauen. Ich habe z. B. von Jonas Winkler sehr viel über Holzarbeiten gelernt. In diesem Video über Fingerzinken zeigt er, wie man Schlitze ausstemmt. Er verwendet zusätzlich eine Laubsäge, um einmal das Gröbste von dem Holz zu entfernen, man kann aber auch direkt alles ausstemmen.

Schleifen

Bevor wir alle Einzelstücke zum Topfuntersetzer zusammenstecken können, schleifen wir jetzt per Hand noch unsere Holzstücke von allen Seiten. Nach dem Verbinden kommen wir nicht mehr gut an alle Stellen heran.

Wer zuvor das Holz gehobelt hat, kann direkt mit einem 120er Papier schleifen. Ansonsten nehmt vor dem 120er noch ein 60er Schleifpapier.

Zusammenstecken & Verleimen

Damit die Abstände der oberen Hölzer gleichmäßig werden, zeichnen wir uns diese an den unteren Hölzern an. Rechnerisch ergibt das einen Abstand von 2,4 cm zwischen den Hölzern. Vergiss nicht, dass Außen auch ein Abstand ist, wir haben also 5 x 2,4 cm Abstände.

Bevor wir den Leim auftragen, würde ich einmal alles trocken zusammenstecken, um zu sehen, ob alles gut zusammenpasst. Eventuell musst du die einzelnen Schlitze noch etwas nacharbeiten.

Wenn alles gut zusammenpasst, kannst du den Untersetzer wieder in seine Einzelteile zerlegen, damit wir ihn jetzt verleimen können.

Am besten sehen wir, ob alles gerade wird, wenn wir mit den äußeren beiden oberen Teilen anfangen. Trage bei beiden vorsichtig Leim auf die drei Innenseiten aller fünf Schlitze auf. Nimm nicht zu viel Leim, da wir ihn hinterher nicht mehr so leicht wegbekommen. Stecke jetzt die äußeren beiden Teile auf ihre entsprechenden Markierungen der fünf unteren Hölzer. Prüfe ggf. mit einem Winkel, ob die Hölzer gerade draufsitzen.

Jetzt kannst du genau so die beiden inneren Hölzer verleimen. Drücke alles gut zusammen, dass keine Lücken mehr zu sehen sind. Lass den Untersetzer entsprechend der Trocknungszeit deines Leims trocknen.

Feinschliff

Für eine angenehm glatte Oberfläche, schleife alle erreichbaren Außenseiten noch per Hand mit einem 180er Schleifpapier. Ich würde hier keine Schleifmaschine benutzen, da sie sich in all den kleinen Winkeln verkanten kann. Das ist weder gut für dein Holz noch für den Schleifteller. Aber per Hand ist es auch ganz schnell erledigt!

Zum Schluss runden wir per Hand mit einem 120er Schleifpapier die Kanten noch etwas ab. Mach das nur so viel, dass es gerade angenehm zum Anfassen ist, da wir die eckige Form nicht verlieren wollen.

Ölen

Und zu guter Letzt sollte eine Oberflächenbehandlung nicht fehlen! Dadurch wird die Holzoberfläche geschützt, was gerade bei einem Topfuntersetzer nicht ganz unwichtig ist. Das Öl feuert aber auch das Holz an – das bedeutet, das Öl bringt Farbe und Struktur des Holzes richtig schön zur Geltung. Ich verwende dafür am liebsten Leinöl-Firnis.

Und schon sind wir fertig! Eigentlich gar nicht so schwierig, oder? Ich habe dafür insgesamt ca. 3 Stunden gebraucht. Wer also mal ein schnelles Geschenk braucht, kann hiermit nur gewinnen. Meine Schwiegermama hat sich auch sehr darüber gefreut.

Ich finde, der Topfuntersetzer ist richtig modern und extrem dekorativ geworden. Minimalistisch und trotzdem durch die Holzkombination ein bisschen aufregend. Was sagt ihr? Yay oder nay?

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