End grain Beistelltisch aus Massivholz & Kupfer

Bei meinen Holz-Projekten arbeite ich viel mit Eiche und so kommen mit der Zeit einige Holzreste zusammen. Das schöne Holz zu Brennholz verarbeiten ist viel zu schade. Da habe ich eine bessere und nachhaltigere Idee. Wie wäre es mit einem kleinen Beistelltisch? Und wie wäre es mit einer end grain Struktur? Das wollte ich immer schonmal ausprobieren!

Es gibt nichts Schöneres, als sich an einem sonnigen Morgen mit einem heißen Kaffee ans Fenster zu setzen und die müden Geister langsam wach werden zu lassen. Ich habe mir dafür ein kleines lauschiges Plätzchen geschaffen, für das ich einen Beistelltisch bauen möchte.

Dafür verwende ich Material, das Gemütlichkeit und Wohlfühlen ausstrahlt. Für die Tischplatte nehme ich eine Holzart, die von Natur aus einen warmen Farbton hat. Die Beine werden aus Kupfer – ein wunderschön strahlendes Material, das sich leicht verarbeiten lässt und auch gealtert richtig toll aussieht.

Auch als Woodworking-Anfänger kannst du mit einfachen Mitteln diesen kleinen Beistelltisch aus Massivholz und Kupfer nachbauen!

Maße Tischplatte | ca. 45 cm x 32 cm x 4 cm
Tischhöhe | ca. 42 cm

Was ist eigentlich dieses end grain?

Im Deutschen sagen wir dazu auch Stirnholz. Für gewöhnlich sehen wir bei Holzoberflächen eher die Längsfasern als das Stirnholz. Wenn wir einen Baum quer durchschneiden, sehen wir seine Jahrringe als durchgeschnittene Längsfasern. Die bilden eine wilde und spannende Struktur und das wollen wir für unseren Beistelltisch nutzen.

Was du dafür brauchst

Material

  • Holzreste der gleichen Holzart
    mit ca. 6 cm x 4 cm x 4 cm
  • 1 x Kupferrohr 22 mm Durchmesser
    und 2,5 m Länge
  • 4 x Kupfer T-Stücke 22 mm Durchmesser
  • 8 x Kupfer Winkel 22 mm Durchmesser
  • 3 x Rohrschellen
  • 6 x kleine Schrauben

Werkzeug

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Die Tischplatte aus Massivholz

Die Wahl des Holzes

Wenn du nach Holzresten suchst, solltest du darauf achten, dass alle aus dem selben Holz sind, da es nicht nur optisch besser aussieht, sondern sich auch besser verarbeiten lässt. Jedes Holz hat seine eigenen Eigenschaften und die können gegeneinander arbeiten. Z. B. dehnt sich jedes Holz je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterschiedlich aus.

Außerdem würde ich Harthölzer wie Eiche, Esche oder Buche empfehlen. Weniger geeignet sind Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer, weil sie durch ihre Weichheit schnell Macken kriegen, viele Astlöcher haben und oftmals keine besonders interessante end grain Struktur haben.

Achte bei der Auswahl deiner Holzreste darauf, dass sie etwas größer als die Endgröße sind, da beim Zuschneiden oder Abrichten (optional) immer noch etwas Material abgetragen wird.

Das Holz zuschneiden

Vielleicht fragst du dich, wo zur Hölle du so viele Stücke Restholz vom gleichen Holz herbekommen sollst. Falls du nicht genügend kleine Reste hast – aus einem 1,5 m langen Stück (mit mind. 6 cm Breite und 4 cm Stärke) bekommst du z. B. schonmal 37 Klötze raus. Mit ein bisschen Rechnen und Tüfteln bekommt man aus übrigen Teilen meist noch ziemlich viel heraus.

Jetzt können wir aus unserem Restholz 6 cm breite Streifen schneiden.

Solltest du keine Kreis- oder Bandsäge haben, ist das kein Problem. Nimm einfach eine Handsäge. Falls du noch keine Handsäge besitzt, empfehle ich eine Ryobasäge, da du mit ihr tiefe Schnitte machen kannst und sie eine Seite für Quer- und Längsschnitte hat.

Solltest du mit einem Abricht-Dickenhobel ausgestattet sein, wäre jetzt der Zeitpunkt, die Holreste abzurichten und anschließend auf die gleiche Stärke von 4 cm zu bringen. Das ist aber kein Muss. Da die Stücke so klein sind, können wir sie auch auf 4 cm Stärke zusägen. Gleichmäßiger wird es jedoch mit einem Abricht-Dickenhobel.

Jetzt können wir die Holzreste auf 4 cm lange Einzelstücke schneiden. Es sollten nun also lauter 6 cm x 4 cm x 4 cm Stücke herauskommen. Wir benötigen 56 Stück und 8 halbierte, da für einen guten Versatz jeweils am Anfang oder Ende einer Reihe nur mit einem halben Stück abgeschlossen wird.

Das Holz verleimen

Wenn wir alle unsere Stücke haben, können wir sie wie auf der Skizze anordnen. Wir bauen einen end grain Tisch, das Stirnholz muss jetzt also nach oben zeigen.

Bevor du Leim aufträgst, solltest du die Stücke an einem rechten Winkel ausrichten (z. B. zwei Bretter im rechten Winkel am Tisch festspannen), damit die Tischplatte auch rechtwinklig wird.

Das Zusammenleimen ist der schwierigste Part. Da es so viele kleine Einzelstücke sind, können sie beim Festzwingen etwas hochgedrückt werden. Du solltest also darauf achten, dass du z. B. mit kleinen Leisten reihenweise jedes Stück am Tisch runterzwingst. Viele Schraubzwingen sind also von Vorteil.

Schleifen oder Abrichten (optional)

Nach der Trocknungszeit – die findest du auf der Verpackung deines Leims – wirst du feststellen, dass die Tischoberfläche nicht ganz eben ist. Das ist ganz normal. Du kannst die Tischplatte jetzt noch einmal durch den Abricht-Dickenhobel schicken. Achtung: da die Fasern jetzt nach oben stehen, können die Verbindungen leichter reißen. Du kannst die Platte z. B. mit einem selbstgebauten Rahmen rundherum stabilisieren.

Alternativ und mit etwas mehr Zeitaufwand kannst du die Platte mit einem groben Schleifpapier (60 oder weniger) eben schleifen.

Anschließend kannst du die Tischplatte noch mit einem 120er und 240er glatt schleifen.

Zum Schluss runden wir die Kanten per Hand mit einem 120er Papier leicht ab. Wenn du eine Oberfräse besitzt, kannst du die Kanten natürlich auch nach Belieben fräsen.

Den Schlitz einfräsen (optional)

Für den Schlitz benötigst du eine Oberfräse mit einem 4 mm Scheibennutfräser.

Wenn du keine Oberfräse besitzt, überspringe diesen Schritt einfach. Bitte nicht mit der Kreissäge versuchen, das ist gefährlich!

Den Scheibennutfräser einfach auf halbe Materialstärke einstellen und einmal rundherum fräsen.

Oberflächenbehandlung

Jetzt kannst du den Tisch noch für einen guten Oberflächenschutz ölen. Das Öl bringt die Farbe und Struktur der Holzfasern nochmal richtig zur Geltung.

Ich empfehle dafür Leinöl-Firnis oder für besonderen Schutz Hartwachsöl.

Die Tischbeine aus Kupfer

Du hast es bis hierhin geschafft. Chapeau! Jetzt wird’s einfacher, versprochen!

Das Kupferrohr zuschneiden und zusammenstecken

Mit einem Rohrschneider schneidest du das Kupferrohr in folgende Stücke:

  • 4 x 30 cm – Senkrechte Beine
  • 2 x 26 cm – Lange Querverbindungen
  • 8 x 7 cm – Kurze Querverbindungen

Jetzt einfach die Einzelstücke mit den T- und Winkelverbindungen wie am Foto zusammenstecken.

Befestigen der Tischplatte

Jetzt nur noch die Beine mittig auf der Tischplatte platzieren, die Löcher für die Rohrschellen mit einem Holzbohrer vorbohren und die Tischbeine anschrauben. FERTIG!

Falls du dieses DIY bis zum Schluss durchgezogen hast, teile gern deine Erfahrungen in den Kommentaren!

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