DIY moderne Kerzenständer aus Holz bauen
Jetzt im Spätsommer sitzen wir noch gern lange draußen auf der Terrasse. Aber da die Sonne jetzt jeden Tag schon etwas früher untergeht, wird es Zeit, sich auf gemütliche Abende drinnen vorzubereiten.
Meistens reicht ein Blick in die Holz-Restekiste – ein bisschen hin und her probieren – und schon ergibt sich die ein oder andere Idee für ein gemütliches Wohnaccessoire. Als Einstimmung auf den kommenden Herbst habe ich heute ein tolles und einfaches DIY für Kerzenständer aus Holz für dich. Du kannst sie entweder für Stabkerzen oder für Teelichter bauen.
Maße | 9,5 cm x 6 cm x 9,5 cm
Was du dafür pro Kerzenständer brauchst
Material
- 2 x Holzstücke aus Eiche für Außen [9,5 cm x 6 cm x 4 cm]
- 1 x Holzstück aus Ahorn für Innen [9,5 cm x 6 cm x 1,5 cm]
Werkzeug
- Holzleim*
- 1-2 x Schraubzwinge*
- Bleistift und Winkel*
- Kreissäge, Bandsäge oder – wer keine hat oder lieber mit der Hand sägt – Handsäge*
- Bohrmaschine oder besser: Standbohrmaschine
- Forstnerbohrer* für die Bohrmaschine
- Exzenterschleifer*
- Schleifpapier* in 60, 120 und 240
- (optional) Oberfräse* mit 45°-Fasenfräser*
- Leinöl-Firnis*
Das Holz auswählen
Ich verwende für außen Eiche und für innen Ahorn. Die beiden Holzarten bilden einen tollen Farb- und Strukturkontrast. Während Eiche eine etwas wildere Maserung hat, ist Ahorn eher glatt und strukturarm. Verwende aber einfach, was dir gefällt oder was deine Restekiste so hergibt. Die Charakteristiken der Holzarten sind für dieses Projekt nicht entscheidend.
Du benötigst insgesamt drei Stück von zwei Holzarten, die etwas breiter und länger als die unter Material (s.o.) stehenden Maße sind.
Die gleiche Dicke der äußeren beiden Teile ist wichtig, damit sich am Ende eine symmetrische Optik ergibt. Wenn du zwei Stück einer Holzart aus einem Holzteil nimmst und z. B. einfach halbierst, hast du automatisch die gleiche Dicke.
Sollte die Dicke deiner Holzstücke nicht ganz zusammenpassen, kannst du auch einen Dickenhobel zur Hilfe nehmen, falls du einen besitzt.
Das Holz verleimen und zuschneiden
Bevor wir unser Holz auf die endgültigen Maße zuschneiden, verleimen wir die Teile erst miteinander.
Trage Leim zwischen den Holzstücken auf und richte sie entsprechend ihrer Maserrichtung zueinander aus. Fixiere das Holz mit 1 – 2 Schraubzwingen und lass es mindestens gemäß der Trocknungszeit deines Leims (die steht auf der Verpackung) trocknen.
Jetzt kannst du deinen Würfel auf die finalen Maße zuschneiden. So wird nun alles garantiert bündig zueinander.
Am besten ist für den Zuschnitt eine Bandsäge geeignet, da der Würfel sehr breite Seiten hat und du mit der Kreissäge aufgrund einer eventuell zu geringen Höhe des Sägeblattes auf zwei Mal schneiden müsstest. Das ist zum einen nicht ganz ungefährlich und macht zum anderen manchmal eine nicht ganz ebene Schnittkante.
Du kannst aber natürlich auch z. B. eine Ryobasäge* nehmen und den Kerzenständer mit Hand auf die richtigen Maße zusägen. Wird aber vielleicht nicht ganz so schön gerade. Zeichne dir auf jeden Fall zuvor die Schnittkanten mit einem Bleistift und einem Winkel an.
Das Loch für die Kerze
Als nächstes bohren wir das Loch für die Kerze. Du kannst dir dafür eine Seite aussuchen. Ich möchte den Ahornstreifen gern hochkant ausgerichtet haben.
Zeichne nun auf der Lochseite diagonal von Ecke zu Ecke eine Linie, sodass sich ein Kreuz ergibt, die den Mittelpunkt anzeigt.
Für das Loch benötigst du einen Forstnerbohrer für deine Bohrmaschine, dessen Durchmesser mit dem deiner Kerze übereinstimmt. Am besten ist, wenn du eine Standbohrmaschine hast – dann wird das Loch garantiert gerade.
Spann den Holzwürfel gut ein, damit er sich nicht mit der Bohrbewegung wegdreht. Pass auf deine Hände auf und halte den Würfel nur seitlich fest (nicht oben!), falls du keine Möglichkeit zum Einspannen hast. Mach das Loch mindestens 2 cm tief, damit die Kerze stabil darin steht.
Bevor du bohrst: miss deine Kerzendicke gut aus. Mach das Loch lieber minimal zu klein – es kann sich beim Reinstecken der Kerze ruhig etwas Wachs abschälen. So hält sie fest und kann nicht wackeln und umkippen.
Übrigens: falls du keine langen Stabkerzen magst, mach das Loch mit einem größeren Forstnerbohrer doch einfach etwas größer und verwende Teelichter.
Schleifen, Fräsen und Ölen
Fast fertig. Jetzt noch alle vier Seiten mit einem Exzenterschleifer – oder für die Kräftigen unter uns mit der Hand – mit einem 60er, 120er und 240er Papier schleifen. Nicht das Loch vergessen. Fahre dafür mit dem Finger und einem Streifen 120er Schleifpapier darin ein paar mal hin und her, bis es nicht mehr splittert.
Du kannst nun noch mit einer Oberfräse und einem 45°-Fasenfräser alle Kanten fräsen bzw. anfasen. Das ergibt einen tollen geometrischen Look. Wenn du keine Oberfräse hast, kannst du auch einfach mit einem 120er Schleifpapier die Kanten brechen – also leicht abrunden.
Zum Schluss öle ich meinen Kerzenhalter noch mit Leinöl-Firnis. Das schützt zum einen die Oberfläche und bringt zum anderen Farbe und Maserung vom Holz schön zur Geltung und unterstreicht den Kontrast zwischen unseren zwei Holzarten.
Ziemlich einfach oder? Sie sind richtig dekorativ und passen durch ihren minimalistischen Stil in jede Einrichtung. Wie bereitest du dich auf den kommenden Herbst vor?
Übrigens: solche Kerzenständer sind auch eine tolle Last-Minute-Geschenkidee!
